COVERTEXT
Liebe Kinder!
Diese Schallplatte führt
Euch direkt in einen Wald. Aber das ist kein gewöhnlicher Wald, sondern
der Märchenwald des Kinderfernsehens, wo Herr Fuchs und Frau Elster
wohnen und Hoppel und Borstel und all die anderen Tierkinder und Tiereltern.
Doch halt, ist das nicht Frau
Elster, die dort so aufgeregt hin- und herflattert? Kommt, wir belauschen
sie ein wenig.
"Nein, dieser Fuchs! Ein richtiger
Angeber ist er. Was er sich nur einbildet. Immer glaubt er, alles besser
zu wissen! Dazu
ist er unglaublich bequem
- ach, was sage ich, faul ist er und IäBt sich gern bedienen. Besonders
von mir. Aber wenn er denkt, daB das immer so weitergeht, irrt er sich
gründlich. Ich denke nicht daran, nein, ich denke nicht daran."
So schimpft und zetert die
liebe Frau Elster', dann aber sagt sie nachdenklich: "Drei Tage hat er
sich schon nicht mehr blicken lassen. Am Ende ist er gar krank. Ich werd'
doch gleich mal nach ihm schauen." Und schon ist sie fortgeflogen.
Herr Fuchs aber sitzt in seinem
Bau und scheint genauso aufgeregt zu sein wie Frau Elster. Hört nur.
"Diese Elster! Sie ist wirklich
unerträglich. Wenn sie nur einmal fünf Minuten den Schnabel halten
könnte. Aber nein, sie schnackert und schnattert ununterbrochen und
macht einen ganz nervös. Und dänn ihre Neugier! Sie kann einem
schon richtig auf die Nerven fallen, in jeden Quark muB sie ihren Schnabel
stecken. Na
ja - und so ganz ehrlich ist
sie auch nicht. Sie kann nichts Blankes liegen lassen. Ich sage es ja immer,
diese Elster ist eine unmögliche Person! Möchte bloB wissen,
was jetzt wieder mit ihr los ist. Drei Tage habe ich schon nicht mehr ihr
Geschnatter gehört. Vielleicht ist sie krank und braucht Hilfe? Da
muB ich doch nach dem Rechten sehen."
Sagt selbst, Kinder, muB man
da nicht lachen? Wie die schimpfen können, die beiden! In Wirklichkeitaber
sind sie unzertrennliche Freunde. Sie streiten sich hart
näckig um ihre eigenen
Fehler und helfen einander, so gut sie nur können. Gemeinsam erlebten
sie schon viele Abenteuer im Märchenwald.
Bevor Ihr nun aber selbst
ein paar von den Geschichten hören werdet, die wir für Euch aus
dem Märchenwald mitgebracht haben, möchten wir Euch noch rasch
die anderen Waldbewohner vorstellen, die auf unserer Schallplatte eine
wichtige Rolle spielen.
MAUZ UND HOPPEL
Mauz und Hoppel sind gute
Freunde. Sie wohnen tief im Märchenwald in einem kleinen Haus mit
grünen Fensterläden. Mauz schleckt gern süBe Milch und Hoppel
knabbert, wie alle kleinen Hasen, am liebsten Mohrrüben und saftige
grüne Kohlblätter.
Hoppel ist manchmal ein kleiner
Angsthase und Mauz ab und zu ein freches Katerchen. Aber wo Hoppel zu wenig
Mut hat, hilft ihm Mauz, das Fürchten zu überwinden. Und wenn
Mauz einmal gar zu naseweis und vorlaut ist, schüttelt der Hoppelhase
nur
nachdenklich seine langen
Ohren, und da wird Kater Mauz gleich wieder lieb, zieht seine Krallen ein
und schnurrt.
PUTZI, DAS EICHHÖRNCHEN
Putzi, das lustige, muntere
Eichhörnchen mit dem wunderschönen roten Puschelschwanz, ist
gut Freund mit Borstel, Mauz und Hoppel. Weil es so flink und hilfsbereit
ist, haben es alle gern. Bei allen Märchenwald-Sportfesten ist Putzi
Sieger im Klettern und Springen. Selbst der Ho,ppelhase kann nicht so weite
Sprünge machen wie Putzi. Auch beim Versteckspiel macht ihm so leicht
keiner etwas vor. Blitzschnell klettert Putzi in die höchsten Baumwipfel
und springt ohne Anstrengung von Ast zu Ast, von Baum zu Baum. Nur wenn
es Nüsse knabbert, läBt sich Eichhörnchen Putzi durch nichts
stören.
FRAU IGEL UND BORSTEL
Nuff- nuff- nuff, Mutter Igel
tappelt mit kleinen Schritten durch den Wald, und hinter ihr tappelt mit
noch kleineren Schrittchen Borstel, der kleine Igelsohn. Wie schön
ist es im Märchenwald! Es gibt so viel zu sehen und zu bestaunen.
Da muB Borstel sich noch schnell das Käferchen anschauen, das gerade
über den Weg krabbelt. Und natürlich muB er auch hinter dem bunten
Schmetterling hertappeln. Überall muB sein Igelschnäuzchen herumschnüffeln.
Frau Igel ist schon ein ganzes Stück voraus. Immer wieder muB sie
stehenbleiben und sich nach ihrem kleinen Borstel umschauen. Wenn das so
weitergeht, werden sie viel zu spät beim Onkel Uhu eintreffen. Mutter
Igel mag
Unpünktlichkeit gar nicht.
Sie ist für Ordnung und Sauberkeit. Frau Igel seufzt, ihr Borstelchen
bummelt gar zu gern, vergiBt oft die Zeit, hat immer schmutzige Pfötchen
und will nicht aufräumen. Oh, mit so einem Igelkind hat man es manchmal
gar nicht leicht!
Tapp - tapp - tapp, da kommt
Borstel den Weg entlang. Er hat nur noch schnell die schönste blaue
Glockenblume, die am Wegestand, gepflückt, um sie seiner Mutti zu
schenken. Und da kann Mutter Igel gar nicht mehr böse sein.
ONKEL UHU
Wenn Onkel Uhu in der Märchenwaldschule
durch seine groBen Brillenaugen schaut, werden auch die vorlautesten Tierkinder
ganz still und aufmerksam.
Onkel Uhu weiB viel. Von Nord
nach Süd, von Ost nach West hat er den Märchenwald in allen Richtungen
überflogen. Alle Pilze, Pflanzen und Kräuter kennt er. Ist einer
der Märchenwaldbewohner erkrankt, verordnet Onkel Uhu sogleich die
richtige Medizin. Wenn Frau Igel nach einem neuen Einweckrezept sucht und
Meister Schwarzrock, der Rabe, eine spannende Geschichte lesen will, so
gehen sie zu Onkel Uhu und leihen sich ein Buch aus. Viele, viele Bücher
stehen in der Uhu-Wohnung auf dem groBen Eichenbaum. Für alle hat
Onkel Uhu einen guten Rat. Auch für den Herrn Fuchs, der sich zwar
immer sehr schlau dünkt, und auch für Frau Elster, die glaubt,
immer das Neueste zu wissen.
Ursula Sturm |