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Litera
560 091 |
Knut
Spelevink |
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Ein finnisches Märehen
für die Schallplatte eingerichtet von Dieter Scharfenberg
Aus „Das Geschenk des Trolls", Volksmärchen aus dem Norden erschienen
im Hinstorff-Verlag Rostock
Hella Bauer und Solveig Hachtmann, Blockflöte
Regie: Christine van Santen |
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COVERTEXT:
Stellt Euch einmal vor, Ihr
würdet eines Tages eine Rohrpfeife finden, aus der sich so verschiedene
Töne hervorzaubern lassen, daß Ihr Menschen zum Einschlafen,
zum Weinen oder zum Lachen bringen könntet! Aber eine solche Zauberflöte
gibt es natürlich nur im Märchen. Das Märchen, das Ihr hört,
stammt aus Finnland, unserem schönen Nachbarland an der Ostsee mit
den vielen Wäldern und Seen. Der arme, stets hungrige Junge Knut entdeckte
eines Morgens am Strand eine kleine Rohrpfeife, die Unda Marino, die Liebllngsiochter
des Meerkönigs, dort beim Spiel verloren hatte. Drei Töne konnte
man auf dieser Flöte spielen: „pu", um jemanden zum Einschlafen, „py",
um jemanden zum Weinen, und „pi", um jemanden zum Lachen zu bringen. Ihr
könnt Euch sicher denken, daß Knut gleich ausprobierte, wozu
diese Zauberflöte nützlich war. Da er wieder einmal großen
Hunger hatte, begonn er zu blasen, — und »pu" war der ganze Strand
mit Fischen aller Art bedeckt, die sein Flöten eingeschläfert
hatte. Aber im Nu flogen auch Möwen, Enten und Schwäne heran,
die sich gierig auf die Fische stürzten. Es wären kaum welche
von ihnen übrig geblieben, hätten nicht drei Jäger, Herr
Petermann mit seinen Freunden, die auf der Jagd waren, die Vögel mit
ihren Flinten verjagt. Herr Petermann gab Knut den Beinamen „Spelevink"
und lud ihn zum Essen auf seinen Bauernhof ein. Knut bekam von seiner Tante
gute Ratschläge für den Weg dorthin. Aber er nahm nicht den sicheren
Weg am Ufer, sondern den kürzeren durch den geheimnisvollen Kiikalä-Wald,
in dem Elfen und Zauberkönige hausten. Dort machte er Bekanntschaft
mit dem Schneekönig, der den hungrigen Jungen mit gefrorenem Quecksilber
speisen wollte, und mit der Elfenkönigin, die ihm Tautropfen und Mückenbeine
vorsetzte. Beide Male rettete ihn seine Zauberflöte aus den Gefahren.
So gelangte er aus dem Wald ans Meer und begegnete der Freundin Unda Marinas.
der Lieblingstochter des Meerkönigs. Sie versprach ihm Perlen und
Meerschaum, wenn er ihr die Flöte mit den Zaubertönen zurückgäbe,
aber Knut rückte sie nicht heraus. Da schlug eine hohe Woge über
seinem Kopf zusammen und riß die Flöte mit sich. Trotz allem
erreichte Knut rechtzeitig den Bauernhof. Herr Petermann, der ein Spaßvogel
war, stellte ihn auf die Probe, und Knut zeigte, daß er doch mehr
konnte, als nur an Essen und Trinken denken, nämlich sich selbst zu
überwinden. So wurde er wie ein Sohn aufgenommen, konnte in die Schule
gehen und wurde ein tüchtiger Mann.
Hans-Joachim Theil |
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