Impressum/Disclaimer
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Kassette: 065 217Litera
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Märchen
der Brüder Grimm
(Frau
Holle / Hans im Glück / Die Bremer Stadtmusikanten /
Von
einem, der auszog, das Fürchten zu lernen) |
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Frau Holle
Bearbeitung - Brigitte Wicht
Musik - Günter Hauk
Regie - Theodor Popp
Mitglieder des Berliner Sinfonie-Orchesters
Leitung - Günter Hauk |
Die Bremer Stadtmusikanten
Bearbeitung - Brigitte Wicht
Musik - Ernst-Peter Hoyer
Regie - Theodor Popp
Instrumentalgruppe
Leitung - Siegfried Enders |
Hans im Glück
Bearbeitung - Charlotte Benz
Musik - Herwart Höpfner
Regie - Theodor Popp
Instrumentalgruppe
Leitung - Herwart Höpfner |
Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen
Bearbeitung - Andreas Bauer / Ulrich Rabow
Musik - Rolf-Dieter Gandert
Regie - Werner Schurbaum
Instrumentalgruppe
Leitung - Bernd Runge |
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**** COVERTEXT:
Guten Tag, liebe Mädel
und Jungen! Heute habe ich Euch etwas ganz besonderes mitgebracht: Es ist
die Geschichte "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen". Was
sagt Ihr? Ihr fürchtet Euch nie? Na, seid Ihr auch ganz ehrlich? Wie
ist es denn, wenn Ihr in den Keller gehen müßt oder abends gans
allein in der Wohnung seid, wenn die Eltern mal ins Kino gegangen sind
oder wenn es beim Einschlafen mal im Kleiderschrank knackt? Was denn, auch
dann fürchtet Ihr Euch nicht? Ja, da kann man nichts machen, und ehrlich
gesagt, ich finde das auch prima! Daß es keine Gespenster oder auch
Ungeheuer gibt, wissen ja schon die Kleinsten unter Euch, nicht wahr? Also,
wollen wir uns heute zum Spaß ein bißchen gruseln, und wenn
einem von Euch vielleicht doch eine Gänsehaut den Rücken herunter
laufen sollte, dann braucht er es sich ja nicht anmerken zu lassen! Einverstanden?
Aber bevor Ihr Euch die Schallplatte
anhört, wollen wir zuerst einmal einen Sprung ganz, ganz weit zurück
machen! Vor vielen hundert Jahren, als es noch keine Bücher, kein
Radio und kein Fernsehen gab, wollten die Menschen ja abends auch ihre
Unterhaltung haben, und so saßen sie denn nach der Arbeit zusammen
und erzählten die alten Sagen und Märchen. Der Kienspan knisterte
und warf unheimliche Schatten, die wie Gespenster aussahen, der Hund heulte,
denn es war gerade Vollmond, und die Augen der Katze funkelten in der dunklen
Ecke. Und da die Menschen zu dieser Zeit noch sehr abergläubisch waren
und Angst vor allem Unheimlichen hatten, da könnt Ihr Euch vorstellen,
daß auch dem Mutigsten ein Schauer über den Rücken lief.
Doch später, als es dann Bücher und Theater gab, da gerieten
die Märchen und Sagen immer mehr in Vergessenheit. Die Brüder
Jacob und Wilhelm Grimm erkannten, daß hier etwas sehr Schönes
und Wertvolles verloren gehen würde, und sie beschlossen daher, durch
das Land zu reisen und aufzuschreiben, was sich das Volk noch erzählte,
um es uns zu erhalten. Ein ganz besonderes Glück war es, als sie auf
ihrer Reise in dem Dorf Niederzwehrn bei Kassel eine Bäuerin kennenlernten,
die ihnen viele der wunderschönen Märchen erzählen konnte.
Das war die "alte Marie". Später begegneten die Brüder der Frau
Viehmännin, einer rüstigen Frau mit hellen, scharfen Augen und
viel Humor, die ihre zweite Märchenfrau wurde. Als sie nun genug zusammengetragen
hatten, gaben sie in den Jahren 1812 und 1815 ihre Sammlung "Kinder- und
Hausmärchen" heraus. Zauber-, Schwank- und Tiermärchen sind darin
zu finden, Lügengeschichten, Gleichniserzählungen und Legenden.
In allen diesen Geschichten geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse,
und das gesunde Gefühl des Volkes, für Gerechtigkeit zeigt sich
darin, daß am Ende immer das Gute das Böse besiegt.
Und wenn Ihr jetzt die Schallplatte
auflegt, dann rate ich Euch, macht das Licht aus, damit die Stimmung so
recht geheimnisvoll wird, und dann gruselt Euch ruhig ein bißchen
mit dem Jungen, der auszog, das Fürchten zu lernen!
Genia Möbius-Lapuhs |
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