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Kassette: 065 198Litera 8 65 198 Die wilden Schwäne
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Der Schweinehirt

Gibt's 
wieder!
siehe HIER
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Die wilden Schwäne
Erzähler
Elisa
Die Prinzen
 
 
 
 

König
Königin
Lehrer
Wind
Meer
Junger König
Erzbischof
1. Diener
2. Diener


Winfried Wagner
Regina Beyer
Viktor Deiß
Giso Weißbach
Bernd Storch
Hans-Joachim Gläser
Lutz Dechant
Lothar Tarelkin
Wilfried Ortmann
Marion van de Kamp
Peter Sturm
Hans-Joachim Hanisch
Brigitte Lindenberg
Dieter Montag
Horst Preusker
Hans Bergermann
Peter Dommisch
Der Schweinehirt
1. Erzähler
2. Erzähler
Prinz
Prinzessin
Kaiser
1. Hofdame
2. Hofdame
3. Hofdame
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Hans Joachim Hanisch
Peter Dommisch
Viktor Deiß
Dorothea Meißner
Peter Sturm
Barbara Adolph
Ruth Glöss
Brigitte Scholz
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Bearbeitung - Thomas Brasch
Regie - Edgar Kaufmann / Barbara Plensat
Musik  - Christian Steyer
Gitarre und Gitarrensätze - Werner Pauli
Instrumentalgruppe, Leitung - Christian Steyer
Tonregie - Karl-Hans Rockstedt
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COVERTEXT
Das Märchen von den Wilden Schwänen finden wir in der Literatur vieler Völker, es wurde von verschiedenen Erzählern aufgegriffen, immer wieder aufs neue variiert und mit interessanten Motiven angereichert. Es scheint, als könne man Märchen gar nicht "falsch" nacherzählen, als sei jede Wiedergabe zugleich eine Neuschöpfung, worin sich die Person des Erzählenden, die Besonderheiten seines Volkes und seiner Zeit wiederfinden ließen. Andererseits: Freuen wir uns nicht auch bei solchen Märchen wie "Hänsel und Gretel'', "Schneewittchen" oder "Rotkäppchen" über die genaue Wiedergabe der Begebenheiten und bestehen nicht gerade Kinder bei der wiederholten Erzählung bekannter Märchen auf Genauigkeit in den ausschmückenden Details und sind enttäuscht, wenn bei der Wiedererzählung zuviel verändert wird?
Die Anziehungskraft von Märchen, die verschiedene Deutungen und Auslegungen zulassen, mag auch darin begründet sein, daß bestimmte Begebenheiten unsere Fantasie, unser Mitgefühl und unseren Gerechtigkeitssinn immer wieder aufs neue anregen.
So geht es uns auch mit der Geschichte von den Wilden Schwänen, die einstmals Menschen waren, von einer bösen Stiefmutter verzaubert und vertrieben wurden und erst durch eine uneigennützige und mutige Tat ihre Schwester erlöst werden konnten.
Einer der bekanntesten und beliebtesten Märchenerzähler, Hans Christian Andersen, hat diese Geschichte im vorigen Jahrhundert in einer Fassung aufgeschrieben, die weite Verbreitung fand: Ihre Bearbeitung
ist auf dieser Platte zu hören.
Wir wollten die Geschichte so erzählen und hierin liegen die Änderungen und Anreicherungen unserer Schallplattenaufnahme gegenüber dem Märchen von Andersen -, daß man sich das Märchen nicht schlechthin in einer unbekannten fremden Sphäre von Königen und Prinzessinnen vorzustellen hat, sondern angeregt wird, die Haltungen der einzelnen Personen in der eigenen alltäglichen Umwelt zu entdecken und aufzuspüren. Die Stiefmutter ist nicht nur böse, sie ist machtgierig und will mit keinem teilen. Sie kann ihre Macht aber besonders deswegen mißbrauchen, weil die Kinder an der Entdeckung und Erkenntnis ihrer Umwelt nicht interessiert waren und daher das geworden sind, was man "dumm" nennt. In Schwäne verwandelt, sehen die jungen Prinzen das erste Mal die Welt außerhalb des väterlichen Reiches und lernen, daß ihr Palast und sie selbst nicht der Mittelpunkt der Welt sind.
Ganz ähnlich ergeht es ihrer Schwester Elisa, die nichts anderes liebte und kannte als sich und ihre eigene Schönheit.
Ihre Entwicklung beginnt mit der Verstoßung aus dem behüteten Palast, in dem sie mit allem wohlversorgt war. Die Stationen ihres Weges werden deutlich markiert: Angst vor dem Alleinsein, Furcht vor dem Verlassenwerden, Mitleid mit sich selbst, dessen Überwindung, wachsendes Selbstvertrauen und zunehmende Selbsterkenntnis. Von entscheidender Bedeutung wird für Elisa die Begegnung mit dem Wind und dem Meer. Diese Naturkräfte verkörpern Weisheit und Können ohne Arglist und Eigennutz. Sie werden zu Helfern der Geschwister. Der Wind unterstützt die Schwäne in ihrem Flug. Das Meer vertraut Elisa sein Wissen um die Erlösungsmöglichkeit der Brüder an, macht dem Mädchen Mut und hilft ihm, seine Angst und sein Selbstmitleid zu überwinden.
Auch im Märchen vom Schweinehirten begegnen wir einer Prinzessin. Sie interessiert sich ebenfalls nur für sich selbst und dafür, wie sie die Zeit totschlagen kann. Ganz anders der Prinz im benachbarten kleinen Königreich. Er langweilt sich gleichfalls, aber er vermag die Ursache seiner Langeweile, das Alleinsein, zu erkennen.
Er unternimmt etwas dagegen, indem er sich mit Witz, Fantasie und Können um einen anderen Menschen bemüht. Doch muß er bald einsehen, daß alle seine Anstrengungen vergebens sind, denn diese Prinzessin bleibt stumpf, gefühlskalt und unbelehrt wie zuvor. Unempfindsam gegenüber den Gefühlen, die ihr der Prinz, als Schweinehirt verkleidet, entgegenbringt, und zu dumm, den Wert seiner Geschenke zu erkennen, zahlt sie für die vom Prinzen verfertigten Instrumente mit Küssen wie andere mit Geld.
Nimmt dieses Märchen ein gutes Ende? Es überrascht der Schluß, daß der Prinz der Prinzessin die Tür zu seinem Königreich vor der Nase zuschlägt. Aber hat er nicht Recht, wenn er aus der unveränderbaren Dummheit der Prinzessin die richtigen wenn auch für ihn schmerzlichen Konsequenzen zieht?
Hermann Neef