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Litera
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Die
Grünstein-Variante
Eine
Geschichte in Erinnerung an Geschichten, die
Ludwig
Turek erzählt hat |
Gibt's
wieder!
siehe HIER
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Hörspiel von Wolfgang Kohlhaase
Regie - Günther Rücker und Barbara Plensat
Musik - Wolfgang Bayer
Dramaturg - Wolfgang Beck
Toningenieur - Jutta Kaiser
Aufnahme des Rundfunks der DDR |
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COVERTEXT:
Paris 1939. In der Zelle eines
Untersuchungsgefängnisses sitzen drei Männer in Abschiebehaft.
Der deutsche Seemann Lodek, ein begeisterter Schachspieler, ein Grieche
von der Insel Korfu, der zu dem ehemaligen deutschen Kaiser nach Doorn
will, um für ihn zu kochen, und derjüdische Schlächter Grünstein
aus Polen, der wegen einer Erbschaft nach Paris gefahren ist. Man hat ihnen
mit einem Trick ihre Pässe abgenommen, um sie dann:durch den nächsten
Beamten als nicht identifizierbare Personen verhaften und ausweisen zu
können. Über die Dauervon mehrerenWochen sitzen die drei Männer,
zur Untätigkeit gezwungen und ohne zu wissen, was mit ihnen geschehen
wird, in der Zelle.
Aus Langeweile bringt Lodek
dem Juden Grünstein das Schachspielen bei. Die Figuren werden aus
Brotteig geformt, das Brett in den Zellentisch gekratzt. Grünstein,
ein zurückhaltender, aber kluger und gewitzter Mensch, gewinnt nach
vielen Niederlagen endlich gegen Lodek mit einem genialen, selbstentwickelten
Zug, den Lodek die "Grünstein-Variante" nennt.
Eines Tages verläßt
Lodek für immer die Zelle. Allein er wird den Krieg überleben.
Sein Leben lang wird er nach dem genialen Schachzug Grünsteins suchen,
der ihm entfallen ist.
"Man kann das Andenken eines
Menschen auf sehr verschiedene Weise ehren. Die Bildenden Künstler
sprechen von einer Hommage, wenn sie dem Werk eines Kollegen Reverenz erweisen.
Als ,Hommage eines Schriftstellers' darf Wolfgang Kohlhaases Hörspiel
"Die Grünstein-Variante" gelten, das den Untertitel trägt: "Eine
Geschichte in Erinnerung an Geschichten, die Ludwig Turek erzählt
hat". Turek, der in seinem bewegten Leben als Buchdrukker und Schriftsetzer,
als Konditor, Landarbeiter, Zigarrenhändler und Seemann gearbeitet
hat, ist zwei Dingen immer treu geblieben: Er war Kommunist und Schriftsteller.
Sein Buch "Ein Prolet erzählt" (1930) gehört zu den schönsten
Zeugnissen der proletarischen-revolutionären Literatur in Deutschland."
Wolfgang Kohlhaases Hörspiel
erhielt 1977 den international renommierten Preis PRIX ITALIA. Der Henschelverlag
brachte den Text 1980 in seiner "dialog-Reihe" zum Nachlesen heraus und
der bekannte Filmregisseur Bernhard Wicky verfilmte den Stoff 1985 in einer
Koproduktion Berlin West/DEFA mit bekannten Schauspielern für das
Kino. Den Freunden des anspruchsvollen Hörspiels geben wir hiermit
eine Platte zum Wiederhören des preisgekrönten Werkes in die
Hand. |
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